Hardcore im Backstage am 05.08.25

Veröffentlicht am 6. August 2025 um 16:39

Es regnet, nein es schüttet in München. Ich bin müde, weil ich um 6 Uhr aufgestanden war. Das Backstage-Werk füllt sich. Doch die Menge wirkt noch etwas ruhig, es wird Bier geholt, alles ist im gemütlichen Modus. Schließlich kommen „Life Comes Closer“ (Munich Hardcore) auf die Bühne. Nette Münchner! Sängerin Dora ist voller Energie. Sportlich am springen, 2-Steppen heizt sie die Menge ordentlich an. Der eine Gitarrist trägt ein Shirt mit „Hardcore Never Dies!“ Ich werde langsam warm. Nach einer kurzen Luftpause sind „Bale“ schon mitten in ihrem Set. Und das bricht durch den Raum, wie ein Panzer. Die singenden Personen wechseln sich ab. Ein Growl ekliger als der Andere. Ich bin jedoch immer noch nicht im Moshpit. Vielleicht ist heute nicht der Abend für Aggression und Bewegung?

„Battery“ kommen auf die Bühne. DC-Hardcore, steht groß auf ihrem Backdrop. Sänger Brian McTernan hält motivierende Reden über sich als 41 Jährigen, der versucht hat sich für seine Tochter zu verstellen und ein normaler Bürger zu werden. Doch das hier sei sein Ding! Er schreie, seit er 14 sei. Hardcore solle Spaß machen. Hardcore sei Familie! Die Menge fühlt das hart. Vorne singen Leute frenetisch mit. Es sieht aus, wie aus alten Hardcore-Youthcrew-Videos auf YouTube. Ich werde habe das Gefühl teil eines historischen Ereignisses zu sein. Es wirkt, als wären die Crowd und die Band eine Einheit. Mir wird warm ums Herz. Der Gitarrist rennt über die Bühne und verbreitet eine super Atmosphäre. Trotz Gähnen stelle ich mich nun für „Agnostic Front“ ganz vor. Das sind immerhin Legenden. Gründer, Pioniere des Hardcore und Metal. Und ich werde nicht enttäuscht. Bandanas, Muskeln, Kopf-tattoos, Energie von der ersten Sekunde an. Gitarrist Stigma hat eine Ausstrahlung von Kampf und Gewalt und einem netten, sehr coolen Opi! Das Set drückt rein, sie leiten Moshpits an, erklären, wie man sich bei seinen Crowd-Nachbarn vorstellen soll und den linken schubsen soll. „And there you got your moshpit!“ Viele ältere Hardcore-Fans sind da. Doch es wird gecrowdsurft als gäbe es kein Morgen. Alle schwitzen unglaublich. Es ist herrlich. Zum Schluss ehren sie noch die New Yorker Legenden die Ramones und spielen „Hey Ho let‘s Go!“ als Hardcore-Version.

Ich habe wieder unglaublich viel Energie nach dieser Show. Hardcore lebt! Hardcore ist eine Gemeinschaft. Ich liebe das Gefühl sich zu spüren mit anderen Menschen, die alle dasselbe fühlen: den erbarmungslosen Beatdown-Rhythmus, diese Heavyness, meine Wunsch-Schwerkraft, die einen auf den Boden stampfen lässt. Danke „Agnostic Front“! Ich bin wirklich dankbar.

Das ist Oldschool-Hardcore. Simpel, ehrlich, spaßig, heavy, roh, genial. Kein elitärer, technischer Metal. Sondern nahbare Musik mit klaren Aussagen. Das inspiriert mich zutiefst.

(Agnostic Front)

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